Ebenfalls Satire? Das Commerzbank-Logo |
Doch immer öfters bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Dann nämlich, wenn die Wirklichkeit die Satire einholt, ja sogar überholt.
Am 16. September 2011 schrieb der Postillon, ein bekannter Satireblog, folgenden Artikel:
Athen (dpo) - Ist das die Rettung? Finanzexperten halten Spekulationen auf den eigenen Staatsbankrott für Griechenlands letzte Chance, dem sicheren Staatsbankrott zu entgehen. Anstatt vergeblich zu versuchen, den immer schneller wachsenden Schuldenberg abzubauen, sollte Griechenland seine letzten Finanzreserven und die EU-Hilfen lieber nutzen, um sich über Fonds und außereuropäische Banken an den Spekulationen über griechische Staatsanleihen zu beteiligen.
"Die Regierung in Athen muss sich ein Beispiel an jenen Hedgefonds und Investmentbanken nehmen, die mithilfe von Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) darauf setzen, dass Griechenland seine Staatsschulden in Form von Anleihen nicht mehr bedienen kann", erklärt der Ökonom Hans-Peter Sinnfinger gegenüber dem Postillon. "Sobald alles noch verfügbare Geld derart investiert wäre, könnte Griechenland selbstverständlich seine Schulden nicht mehr bedienen und müsste den Staatsbankrott erklären."
Darf vielleicht weiterwehen: Flagge Griechenlands
Eine Pleite wäre aber in diesem Fall das Beste, was Griechenland passieren könnte, denn die ausgezahlten Prämien würden so viel Geld in die leeren Kassen spülen, dass alle Schulden bedient und sämtliche EU-Hilfen zurückgezahlt werden könnten.
Sollten die Erlöse wider Erwarten doch nicht ganz ausreichen, könnte Griechenland anschließend auch noch auf einen italienischen Staatsbankrott wetten. Quelle: der-postillon.com
Natürlich ist das Ganze nur scherzhaft gemeint. Satire eben. Aber trotzdem beinhaltet der Artikel sehr viel Wahres. Doch wieviel Wahrheit er wirklich in sich birgt, dass hätte ich mir bis vor Kurzem nicht er(-alb)träumen lassen. Da las ich nämlich folgende Abhandlung im hochseriösen und staubtrockenen Handelsblatt:
Commerzbank bietet Wette auf eigenen Untergang
Die Commerzbank lädt zur Spekulation auf ihren eigenen Untergang ein. Im riesigen Zertifikate-Sortiment der zweitgrößten deutschen Bank finden sich seit gestern zwei Papiere, mit denen Anleger Gewinne machen, wenn die Commerzbank-Aktie auf Pennystock-Niveau, also unter einen Euro, gefallen ist. Je tiefer das Papier stürzt, desto mehr können Crash-Propheten verdienen. Prozentual gewinnen sie sogar deutlich mehr, als die Aktionäre im Gegenzug verlieren. Dafür sorgt die Hebelwirkung der Optionsscheine mit den Kennnummern CK5NBM und CK5NBS. Quelle: handelsblatt.com
Die haben doch tatsächlich Papiere geschaffen, mit denen man auf ihren eigenen Bankrott wetten kann. Ich schrieb erst kürzlich einen Artikel, in dem ich verdeutlichte, dass Commerzbank-Aktien nichtmal so viel wert sind, wie die Überbleibsel eines Saufgelages. Das Leergut von Bier..Bier oder Aktien?
Aber die Commerzbank setzt immer noch eines drauf.
Peter van Dorren
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