Newsticker

Montag, 31. Oktober 2011

Moderne Sklaven (2) – Intelligente & subtile Sklaverei. Wir leben im Feudalismus.

„Niemand ist hoffnungsloser versklavt als jene, die fälschlicherweise glauben, frei zu sein.“
Johann Wolfgang von Goethe
Ich behaupte: Wir leben in keiner Demokratie! Wir leben in einem Feudalsystem. Einem Feudalsystem mit über 90 Prozent Frondienstleistern und Sklaven. Von den Machthabern wird dieses System salopp Kapitalismus genannt.

Von unseren Lügen-Medien wird allzu gerne das Gerücht verbreitet, Kapitalismus = Demokratie. Das stimmt nicht. Es gibt nichts, dass sich so sehr ausschließt, wie diese beiden Systeme. In einer Demokratie geht die Macht vom Volke aus, im Kapitalismus vom Geldadel.
Kapitalismus = Plutokratie!

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Moderne Sklaven (1) - Echte Sklaverei im 21. Jahrhundert

Wir sprechen immer von einer freien Welt, in der wir leben. Das sich die meisten Menschen nur frei fühlen, es aber nicht sind, werde ich im zweiten Teil der Reihe „Moderne Sklaven“ ausführen. Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit echtem, offensichtlichem Sklaventum. Einem Sklaventum, das auch im Ursprungssinne diesen Namen verdient.

Es gibt noch immer geschätzte 27 Millionen Sklaven auf der Welt. Sie arbeiten auf Farmen, im Haushalt oder als Zwangs-Prostituierte. Doch wo leben diese Sklaven? Vielleicht in den von den Amerikanern als Schurkenstaaten bezeichneten Ländern, wie Iran oder Libyen? Nein! Die Sklaven leben in Demokratien oder kommen von Ländern wo Amerikanski-Marionettenregierungen sitzen. Besonders viele Sklaven gibt es in Brasilien, das von Neoliberalen gerne als Musterstaat & Vorbildsland für ihre Art der Politik gesehen wird.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Medien-Propaganda: Der Grieche ist an allem Schuld!

Durch manipulierte Haushalts-Statistiken kam der Grieche in den Euroraum. Durch exzessiven Hang zu Korruption & Faulheit trieben es die Griechen auf die Spitze und jetzt haben wir den Salat. Ohne Griechenland und seine Bevölkerung sehe die Welt viel besser aus.

So kann man die Medien-Berichterstattung in jüngster Vergangenheit beschreiben. Egal ob Blöd-Zeitung oder Krone, für sie stand der Schuldige der Euro-Krise fest: Griechenland. Doch auch angebliche und selbsternannte Qualitätszeitungen beteiligten sich an dem Gemetzel.

Wischmeyer beschreibt dies in seinem Schwarzbuch in überspitzter und köstlicher Form:



 
Die Vorwürfe beinhalten drei Punkte:
  • Die Griechen logen bei der Prüfung zu den Euro-Kriterien.
  • Die Griechen sind korrupt und betreiben Steuerhinterziehung im großen Stil.
  • Die Griechen sind per se faul und verdienen zu gut.

Gehen wir diesen Behauptungen auf die Spur:
  • Die Griechen logen bei der Prüfung zu den Euro-Kriterien.
Es stimmt. Die Griechen logen bei den Kriterien zur Aufnahme in den Euroraum. Doch was kann die Bevölkerung dafür? Diese war mehrheitlich dagegen und wollte die Drachme beibehalten. Für ihre korrupten „Volksvertreter“ (wie in jedem anderen Land auch) können sie nichts. Die Politiker wurden bei ihrer Lüge von einem Institut unterstützt, das großes Interesse an der Aufnahme Griechenlands in den Euroraum hatte: Goldman Sachs.

Im Schönen ihrer Haushaltszahlen waren die Griechen Meister - und offenbar hatten sie dabei Hilfe von echten Profis. Nach SPIEGEL-Informationen unterstützte die US-Bank Goldman Sachs den nun vor der Pleite stehenden Staat mit komplexen Finanztransaktionen.

Die Griechen erhielten dafür weitere Milliarden-Kredite. Goldman Sachs verdiente sich derweilen dumm & dämlich an griechischen Anleihen. Als es brenzlig wurde, verabschiedete sich Goldman Sachs klammheimlich vom Großteil der Schuldscheine und verkaufte sie an die EZB. Sobald das Risiko eines Verlusts eintritt, hat gefälligst der Steuerzahler das Risiko zu tragen. So ist es, in unserer schönen, neuen Welt.

  • Die Griechen sind korrupt und betreiben Steuerhinterziehung im großen Stil.
Griechenland und die EU: Keine große Liebe
Als der Kollaps drohte, hatten die gleichgeschalteten Medien den Schuldigen schnell bei der Hand. Das griechische Volk. Dabei schreckte man selbst vor Stereotypen & Klischees nicht zurück. Die Griechen sind eben ein Balkan-Land, hieß es. Immer wieder wurde behauptet, die griechische Steuerhinterziehung würd bis zu 45 Milliarden pro Jahr betragen. Doch wie kommt man auf diese Zahl? Steuerhinterziehung ist ja nichts, was man bei einer Behörde meldet, die dies dann ordentlich registriert, summiert und veröffentlichet. Trotzdem findet man sogar im angeblichen Lexikon-Ersatz Wikipedia diese Behauptungen wieder.

Wenn Deutsche & Österreicher den griechischen Betrug so exakt berechnen können, dann müssten sie über die eigene Steuerhinterziehung selbst bis auf den Cent genau Bescheid wissen. Dem ist aber nicht so.

Steuerhinterziehung in Deutschland Das große Milliarden-Rätsel

"Wie viel Steuern jährlich hinterzogen werden, lässt sich eigentlich gar nicht ermitteln", sagt Horst Höppner, stellvertretendes Vorstandsmitglied des Instituts für Steuern und Finanzen in Bonn, "denn Wissenschaftler haben auf die erforderlichen Daten überhaupt keinen Zugriff."

"In Wahrheit können die hinterzogenen Steuern deutlich höher liegen, aber auch deutlich niedriger", sagt er und greift zu einem Beispiel, um die Ungenauigkeit zu verdeutlichen. "Genauso gut könnte man sich fragen, wie viele Menschen eigentlich täglich zu schnell Autofahren."
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/steuerhinterziehung-in-deutschland-das-grosse-milliarden-raetsel-1.261318

Die Summe der griechischen Steuerhinterziehung ist also nur eine Mär. Erfunden von wildgewordenen Finanz-Jongleuren die von ihrer eigenen Schuld ablenken wollen.


  • Die Griechen sind per se faul und verdienen zu gut.

Zwar ist der Mindestlohn für Griechen relativ hoch (872 Euro), doch müssen ein Viertel der Griechen damit auskommen. Ein weiterer hoher Prozentsatz der Griechen bewegt sich zwischen dem Mindestlohn und Tausend Euro. Fast die Hälfte der Griechen verdienen also unter 1000 Euro im Monat. Dabei haben die Griechen Lebenshaltungskosten, die Deutschland und Österreich ähneln.

Doch was ist mit der Arbeitszeit? Den Griechen hängt inzwischen nach, besonders faul zu sein, besonders wenig und kurz zu arbeiten.
Die Griechen arbeiten in der Woche durchschnittlich 41,6 Stunden. Der EU-Schnitt beträgt 37,4 Stunden. Die Griechen gehen mit 61,4 Jahren in Pension, die Deutschen mit 61,7 Jahren.
Die Griechen weisen weder in der Wochenarbeitszeit noch im Pensionsantrittsalter besondere Auffälligkeiten auf.

Der griechische Nichtsnutz & Faulenzer ist nur eine Erfindung der neoliberalen Lügner & Betrüger. Sie wollen von ihren eigenen Unzulänglichkeiten ablenken. Sie wollen davon ablenken, dass sie die Krise verursachten und damit die Staaten in höchste Nöte brachten. Sie wollen davon ablenken, dass ihr System der Habgier und des Ausbeutens nie funktioniert hat und nie funktionieren wird. Ein System, dass aus wunderbar funktionierenden Ländern Bittsteller machte. Ein System, dass aus glücklichen Bürgern Wutbürger machte. In Griechenland herrschen schon kriegsähnliche Zustände. Lassen wir es nicht so weit kommen. Wenden wir uns ab vom Neoliberalismus und hin zu einem gesunden Wirtschaftssystem, dass den Menschen Freiheit & Wohlstand bietet.

Peter van Dorren




Donnerstag, 20. Oktober 2011

Occupy the world! Und Österreich?


Weltweit beginnen sich die Proteste gegen die Banken, Finanzmafia und die neoliberale Politik zu formieren. Die Menschen gehen auf die Straße und tun ihren Unmut kund. Durch alle Länder scheint ein Ruck zu gehen. Durch alle? Nein! In einem kleinen Land mitten in Europa bleibt es völlig ruhig. Als ob nichts geschehen wäre. Keine Krise, kein Lohndumping, kein Sozialabbau. Wurde dieses Land verschont? Genießt es eine Sonderstellung inmitten dieser wirtschafts- & finanzdiktierten Welt? Mitnichten. Doch trotzdem rührt sich nichts. Alles bleibt stumm.
Die Rede ist von Österreich.

Die Menschen scheinen hierzulande der Lethargie verfallen. Alles ist normiert. Wieviel Wasser darf ich täglich trinken, wieviel Fleich essen und wie oft treiben es die Österreicher durchschnittlich miteinander. Selbst die Sprache ist normiert. Was ist korrekt, was darf man sagen? Wie lange muss ich warten bis ich über einen verstorbenen wieder lästern darf? Diesen Durchschnitts-Werten sollte man möglichst nahe sein, sonst gilt man als abnorm. Und das ist doch etwas Schreckliches, oder?

Am Besten beschreibt die Situation Sybille Berg im Spiegel. Sie schreibt zwar über Deutsche, doch wer sich hier als Österreicher nicht wiedererkennt, ist meines Achtens selber Schuld.

Willkommen in der kompletten Idiotie!

Weltweit gehen die Bürgerinnen und Bürger gegen den entfesselten Finanzkapitalismus auf die Straße. Womit dürfen wir in Deutschland rechnen? Werden hier Junge und Alte gemeinsam protestieren? Wohl kaum.

Ist das alles langweilig geworden. Da joggen Menschen durch urban verbaute Landschaften. Sie tragen Pulsmesser, essen Biologisches, rauchen nicht, trinken kaum, sie wählen konservativ grün oder schwarz, oder ist doch völlig egal, sie haben Angst. Es hat funktioniert. Der Bürger ist in den fünfziger Jahren gelandet, als hätte es nichts dazwischen gegeben. Keine Unruhen, keine Punks, kein Vergeuden der Jugend, es wird nichts mehr vergeudet, es werden Pläne erfüllt und Vorschriften eingehalten.
Alle sind zwanghaft politisch korrekt, sie zucken selbstkontrolliert zusammen, wenn sie auch nur etwas Verwegenes denken, fast möchten sie sich selber zur Anzeige bringen. Die Schlacht der grauen Mäuse ist geschlagen, gewonnen, versenkt alles was nach Überschwang klang, was verdächtig war. Die Bürger kontrollieren sich hervorragend, wer zu dünn ist oder zu dick, wer zu laut ist oder zu leise, wird ausgegrenzt, verachtet, nicht gegrüßt, angezeigt.
Willkommen in der kompletten Idiotie, in der Jugendliche sich nicht mehr besaufen dürfen. Wer wenn nicht sie, denen wir das Feld überlassen, wie nach einem Bombenangriff, hätte einen Rausch verdient? Doch sie sollen es nicht besser haben als wir, sie sollen sich nicht berauschen, nicht auffallen, Pläne müssen sie entwickeln, zu Leistungskursen gehen, zu Förderstunden, um eine tolle Chance in der untergehenden Welt zu haben.
Diese wahnsinnige Angst, vor der Armut, dem Terroristen, dem Verlust von Identität, die innere weiße Flagge immer gehisst. Ein guter Job und eine Eigentumswohnung, das ist das höchste Ziel, das es zu erreichen gilt, von mehr wagt keiner zu träumen, vom Saufen, Rauchen, Fressen, Ficken wagt keiner zu träumen, das könnte sich negativ auswirken auf den Lebenslauf. Die, die irgendwann mal in Kommunen lebten, demonstrieren jetzt gegen wehrlose Bahnhöfe, die anderen sind Ende 30 und spießiger, als ihre Eltern es je gewesen sind. Aber vielleicht hockt das in jedem Menschen, dieser Hang zu hassen, was auffällt, es mit der Schaufel erschlagen zu wollen und schnell noch eine Runde zu joggen, um all das, was wir uns nicht gestatten, zum Schweigen zu bringen.
Aber es schweigt nicht. Na, dann eben was ins Internet geschrieben, den Hass ausgekotzt, irgendwo, noch nicht einmal mit einer Spraydose. Es scheint, als habe sich die Bevölkerung der westlichen Welt in einem Kanon vereint, der ablehnt, was den Verstand trainieren könnte, der Geld als den einzigen Wert akzeptiert und schlechte Kunst, schlechte Bücher, schlechte Filme braucht, um sich besser zu fühlen, überlegen zu fühlen. Aber da ist nichts Überlegenes, da ist nur noch verbittertes Pflichterfüllen, jeden Bissen 36-mal kauen, gut einspeicheln, zehn Liter Wasser trinken und danach betroffen in den Fernseher schauen, irgendeine Hartz-IV-Doku wird da schon laufen.
Keiner reist mehr um die Welt, schmeißt seinen Job hin, lässt sich die Haare bis zum Bauch wachsen - außer Fundamentalisten. Vielleicht beneiden wir sie um ihre Ausschweifungen, um ihren Mut, irgendwas zu wollen außer einer verdammten Wohnung. Das System, das die meisten so verteidigten, weil es ihnen Freiheit versprach, und das klingt immer gut, auch wenn keiner sie wirklich mag, die Freiheit. Sie hat sich so sehr beschleunigt, dass die Bevölkerung der westlichen Welt sich an irgendetwas zu klammern sucht, um nicht ins All zu fliegen.
An etwas, das er zu beherrschen glaubt, der Mensch: sich selber. Und alles, was sich außerhalb davon befindet, außerhalb des aufgeräumten, gut trainierten Selbst, ist der Feind. Bloß nicht auffallen, nicht als Feind ausgemacht werden. Still, ganz still.
Quelle: spiegel.de

Dem ist nichts hinzuzufügen. Wenn ich etwas zu bekritteln hätte, dann nur, dass die Dame selbst augenscheinlich keine Fressorgien abhält.

Peter van Dorren

Freitag, 14. Oktober 2011

Libyen: Unglaubliche Gräueltaten durch Rebellen

Das neue Libyen

Die Burg der Furcht ist gefallen

Bab al Azizija ist zu einem beliebten Ziel für Familienausflüge geworden. Eine scheinbar endlose Autokarawane hupender und Fahnen schwingender Libyer zieht durch den Komplex, junge Männer schießen als Ausdruck der Freude mit der Kalaschnikow in die Luft, andere rufen „Allahu akbar“. 


So oder so ähnlich lauteten die Berichte unserer gleichgeschalteten Medien. Eine heile Welt, welche die Libyer dem Beistand der Westmächte zu verdanken haben. Die Wahrheit sieht natürlich anders aus.

Massenhaft werden Schwarze in Libyen geschlagen, gefoltert und wahllos abgeschlachtet. Ein unglaubliches Schauspiel des Schreckens und die Welt schaut schweigend zu.
Als EINZIGE namhafte Tageszeitung im deutschsprachigen Raum berichtete "Die Süddeutsche" über die Massaker:

Wer in Libyen dunkelhäutig ist, muss derzeit um sein Leben fürchten: Schwarzafrikaner stehen bei den Rebellen unter Generalverdacht - als Söldner Gaddafis. Dabei kamen viele nur als Gastarbeiter, nicht als Krieger. Jetzt werden sie als Kollaborateure in Gefängnissen zusammengepfercht, gefoltert oder massakriert. Dem Rassismus der Sieger sind sie hilflos ausgeliefert.

Ein türkischer Gastarbeiter erzählt der BBC:

"Wir haben unsere Freunde aus dem Tschad zurückgelassen. Wir haben ihre toten Körper zurückgelassen. In unserer Firma arbeiteten 70 oder 80 Männer aus dem Tschad. Sie haben sie mit Baumsägen und Äxten getötet, sie haben sie angegriffen. Sie haben behauptet, sie würden Truppen für Gaddafi bereitstellen. Die Sudanesen, die Männer aus dem Tschad, sie wurden massakriert. Wir haben es selbst gesehen."


Nun, da das Ausmaß der ethnischen Säuberungen unglaubliche Dimensionen angenommen hat, beginnen auch die restlichen Medien darüber zu berichten. Freilich wird bei den Menschenrechts-Verletzungen nur von Gefangenen berichtet. Es soll der Eindruck vermittelt werden, es handle sich „nur“ um Gaddafis Söldner. Das Mitleid der Menschen soll sich in Grenzen halten. Das ganz normale Gastarbeiter gefangengenommen, geschlagen und in Gefängnisse gepfercht werden, wird tunlichst verschwiegen. Nun, so gesehen sind sie ja jetzt Gefangene und die westlichen Medien haben ein unangenehmes Thema wieder elegant umschifft.

In den Berichten von „Amnesty International“ ist deutlich zu ersehen, dass es sich bei den Gefolterten & Getöteten bei weitem nicht nur um Söldner handelt.


Außerdem erläutert „Human Rights Watch“, dass die Ausrottung ganzer Städte inklusive deren schwarze Bevölkerung schon vor deren Eroberung geplant war.


Erschütternd und grauenvoll ein Artikel darüber im „Wall Street Journal“. Es wird berichtet, wie eine ganze Stadt von den Rebellen ausgerottet wurde. Die Schwarzen mussten fliehen oder wurden wie Vieh zusammengetrieben. Auf ihren Häusern wurden die Wörter Neger oder Sklave geschrieben. Die Häuser wurden gekennzeichnet, um sie danach niederzubrennen. Ganze Städte wurden systematisch ausgerottet.



Derweilen schicken die Westmächte ihre Politiker um sich die Kriegsbeute untereinander aufzuteilen. Auch Deutschland ( Philipp Rösler) und Österreich ( Michael Spindelegger) sind mit riesigen Wirtschaftsdelegationen mit dabei.
 
Menschenrechte berühren diese Leute nicht. Jeder will ein Stück vom Kuchen, ein Stück vom "Neuen Libyen".

Peter van Dorren

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Schon im Juli: Russischer Botschafter sagt Militärschlag gegen Iran voraus.


Was jetzt immer offensichtlicher wird hat Dimitri Rogosin, seines Zeichens russischer Botschafter der UNO, schon Ende Juli vorhergesagt

In der russischen Zeitung Izvestia Daily hatte Rogisin am Freitag verlauten lassen, dass die NATO eine Langzeitstrategie verfolge, um einen Angriff auf den Iran vorzubereiten. Weiterhin meinte er, dass die Allianz vorhabe, Regierungen zu stürzen, die nicht auf der Linie des Westens liegen würden.
“Die Schlinge um den Iran zieht sich zu. Wir sind sehr beunruhigt über eine Eskalation zu einem groß angelegten Krieg in dieser großen Region,” sagte Rogosin.
Weiterhin führte Rogosin aus, dass Aktionen gegen Syrien und dann gegen den Yemen die letzten Schritte sein könnten, welche die NATO auf ihren Weg unternimmt, bevor sie den Iran angreift.

Doch es wäre nicht die USA, würde sie für ihren Angriff nicht fadenscheinige Gründe erfinden. Es begann damit, dass eine Rede von Ahmadinedschad vor der UN-Vollversammlung im September von den Medien völlig uminterpretiert wurde.


Und heute lese ich folgende Schlagzeile:

Die USA haben laut Angaben ihres Justizministers Eric Holder ein geplantes Attentat auf den saudi-arabischen Botschafter in Washington vereitelt. Die Amerikaner vermuten ein iranisches Komplott - und kündigten an, das Regime in Teheran zur Verantwortung zu ziehen


Es ist offensichtlich: Es wird zu einem Krieg gegen den Iran kommen. Krieg ist eine Methode, um das marode System aufrecht zu halten. Zumindest für eine Weile. Prof. Dr. Hans Brocker erklärt es in diesem Video sehr deutlich.




Hyperinflation, Staatsbankrott, Krieg. Die USA haben sich derweilen für die dritte Option entschieden.
Außerdem gibt es ein Land im Nahen Osten, dass sich noch nicht freiwillig unterworfen hat beziehungsweise „befriedet“ wurde. Der Iran.



Peter van Dorren

Dienstag, 11. Oktober 2011

Wie die Banken unsere Demokratie unterwandern.


Täglich werden wir Zeuge, wie ein entfesseltes Finanzsystem Wirtschaft, Wohlstand und Gesellschaft gefährdet. Börsen spielen verrückt, Märkte geraten außer Kontrolle und Hedgefonds wetten gegen den Euro.
Die Politik wirkt hilflos und getrieben. Wie ein kleines Kind, dass dem Geschehen nur mit offenem Mund staunend folgen kann. Ebenso sogenannte Experten und Ökonomen.

Noch 2008 forderten alle lautstark eine Zähmung des Finanzmarkts. Doch wo sind die Reformen geblieben? Wo sind die Regeln, die dem maßlosen Treiben Einhalt gebieten?
Nirgends! Die Lobbyisten haben einen guten Job gemacht. Konkreter: Die Lobbyisten des IIF.

Das Institute of International Finance (IIF) ist ein Zusammenschluss großer Finanzinstitute. Das IIF hat 400 Mitgliedsunternehmen in 70 Länder und schließt fast alle Hauptakteure der Branche ein, darunter Banken, Investmentbanken, Versicherungen und Investment Management-Firmen. Es koordiniert die Zusammenarbeit des Bankensektors in den Hauptbereichen Forschung und Lobbying.
Das IIF trat im Juni 2010 bei seinem Kongress in Wien durch gezielte Meinungsmache gegen eine schärfere Finanzmarktregulierung im Zuge des Gesetzespakets Basel III hervor. Im Juli 2011 übernahmen die europäischen Finanzministern ein Papier des IIF über die Beteiligung privater Gläubiger an der Rettung Griechenlands als „Roadmap“für die weitere Vorgehensweise.

Das IIF hat ein perfektes Lobbying-System entwickelt. Die wichtigsten Institute sind von ihnen unterwandert.

Wie beispielsweise die Kommission in Brüssel. Hier werden die europäischen Gesetze entworfen. Die Vorschläge für diese Gesetze erarbeiten Expertengruppen. Doch in diesen sitzen fast nur Finanzlobbyisten.
Ein tragisches Beispiel: In der Expertengruppe für Bankenregulierung sitzen fast ausschließlich Vertreter der Banken. Den Teufel werden diese tun und sich selbst regulieren. Wie sieht diese Übermacht in konkreten Zahlen aus?

Die Kommission hat 260 Experten, die sie bei der Regulierung des Finanzmarkts beraten sollen. Doch 200 dieser 260 kommen direkt von der Finanzindustrie.
Yiorgios Vassalos (NCO Corporate Europe Observatory)

Damit wird das System zementiert, das uns in die Krise geführt hat. Die Finanz-Lobbyisten in diesen Expertengruppen haben den Gesetzgeber fest im Griff.

Doch das IIF hat nicht nur auf die Kommission überwältigenden Einfluss, sondern auch auf das Parlament. Die Gesetzesvorlagen die hier landen sind sowieso den Banken wohlgesonnen. Im Parlament werden sie nochmals nachpoliert. Die Finanzlobby bearbeitet jeden Abgeordneten der für die Finanzgesetzgebung zuständig ist.

Sven Giegold, EU-Abgeordneter, GRÜNE-Fraktion: "Die Finanzmarktlobbys sind absolut erfolgreich. Das sieht man daran, dass die Anträge, die sie einem vorformulieren und die sie mehr oder weniger an alle relevanten Abgeordneten schicken, tatsächlich im Gesetzgebungsverfahren landen. Sehr oft werden die entsprechenden Texte von Kollegen eingebracht und dann auch tatsächlich beraten."

Zwei, die besonders oft einen Änderungsantrag einbringen, der sich mit dem der Finanz-Lobbyisten wortwörtlich deckt sind die EU-Abgeordneten von der CSU Balz & Ferber.

Ein Monitor-Reporter fragt nach:


Reporter: "Wir haben ganz einfach verglichen, Ihre Änderungsanträge mit den Papieren in der Lobby-Organisation. Und da sieht man eigentlich, dass Sie die Vorschläge 1:1 übernommen haben, wenn Sie mal reingucken.

Burkhard Balz, EU-Abgeordneter, CDU: "Das kann eigentlich so in der Form nicht sein, und auch eigentlich nicht unbedingt so gewesen sein. Ich gucke mir, wie gesagt, viele Sachen an und schaue dann und entscheide dann letztendlich, was ich für Änderungsanträge einbringe."

Reporter: "Ja, aber Sie übernehmen sogar den Originaltext. Und das ist von der Argumentation vollkommen identisch."

Burkhard Balz, EU-Abgeordneter, CDU: "Ja, ja, das ist doch schön. Wenn andere Organisationen eine Meinung haben, und ich vielleicht zufällig auch mal diese Meinung habe."

Reporter: "Ja, aber dann haben Sie ..."

Burkhard Balz, EU-Abgeordneter, CDU: "Es spricht doch in keiner Weise etwas dagegen, wenn ich aufgrund meines beruflichen Hintergrundes dementsprechend und mit meiner Sachkenntnis hier Meinungen vertrete. Die können doch auch durchaus mal mit Institutionen aus der Finanzbranche übereinstimmen."

Noch origineller ist die Erklärung des Abgeordneten Markus Ferber von der CSU. Nicht er habe die Vorschläge der Börsenlobby übernommen, sondern sie von ihm.


Markus Ferber, EU-Abgeordneter, CSU: "Hier ist von Seiten der Börsen ein Vorschlag unterbreitet worden, der sich mit meinen Überlegungen gedeckt hat. Dass das dann in ein Grundsatzpapier gewandert ist, das entzieht sich meiner Kenntnis, das habe ich auch erst später festgestellt."

Das kann eigentlich nicht sein. Vom Dezember 2010 ist der Vorschlag des Börsenvereins, auf Englisch, ein entscheidender Absatz zur Einschränkung von Leerverkäufen soll entschärft werden. Fast wortgleich, auch auf Englisch, findet sich diese Passage bei Ferber, einen Monat später. Tatsachen - doch der Abgeordnete bleibt dabei, irgendwie habe man ihm seine Ideen geklaut.

Reporter: "Das verstehe ich nicht, Herr Ferber, wirklich nicht."

Markus Ferber, EU-Abgeordneter, CSU: "Ja, aber wie soll ich es Ihnen noch sagen?"

Reporter: "Die machen ein Papier, die schlagen vor: soundso stellen wir uns das vor."

Markus Ferber, EU-Abgeordneter, CSU: "Ich führe mit denen ein Gespräch, ich werde mit denen keins mehr führen, ja. Weil ich so eine - Entschuldigung - Verarschung auch nicht über mich ergehen lasse. Ich führe mit denen ein Gespräch, ich entwickele Ideen, wie man das Ganze machen könnte, die schreiben es in Positionspapiere. Meinen Sie, ich komme mir da toll vor?"


Ja, wenn sein Gesetzestext zufällig mit dem der Lobbyisten übereinstimmt und zwar wortwörtlich, dass ist doch wünschenswert, oder?
Wie ihr seht, machen sich diese Leute über uns lustig. Sie pfeifen auf die Demokratie. Sie pfeifen auf das Volk als oberster Souverän.

In jeder WIRKLICHEN Demokratie würde die Polizei mit Blaulicht vorfahren und diese beiden Herren abholen. Ab in die U-Haft mit ihnen! Da wir aber KEINE wirkliche Demokratie mehr sind, machen sie weiter und werden noch fürstlich mit unserem Steuergeld belohnt (neben der Lobbyisten-Gage, die sie sich zusätzlich ins Säckchen stecken).

Peter van Dorren

Samstag, 8. Oktober 2011

Die wahren Schulden Österreichs.


Der offizielle Schuldenstand Österreichs ist besorgniserregend. Mittlerweile beträgt er 214 Milliarden Euro.


Rechnet man diesen im Verhältnis zum BIP, steht Österreich immer noch gut da. Verglichen mit anderen Eurostaaten zumindest. Deshalb wird Österreich oft als „reich“ bezeichnet. Das ist aber das falsche Wort. „Weniger arm“ wäre angemessen.

Doch selbst dieser hohe Schuldenstand ist trügerisch. Die wahren Schulden sind exorbitant. Wären unsere Politiker und sogenannten Experten redlich, müssten sie auch die zu erwartenden Zahlungen hinzurechnen. Zahlungen, für die keine Rücklagen gebildet, kein Kapital angespart wurde. Hauptsächlich betrifft das die Sozialkassen.

Beispiel Pflegeversicherung: Sie wird laut Experten der „Statistic Austria“ in den nächsten Jahren um 50 Prozent wachsen. Dies ist die Folge von einer sich zunehmend verändernden Altersstruktur. Das selbe gilt für das Pensionssystem. Jahr für Jahr muss der Staat einen immer höheren Beitrag zu den Pensionen leisten. Rechnet man diese Steigerung mit ein, kommt man künftig auf gewaltige Summen, die nur schwer zu begleichen sind. Durch den immer höheren Technisierungsgrad steigt auch die Arbeitslosenzahl kontinuierlich an. Das Problem ist, die Beitragsquoten können im Realen nicht mithalten. Dies ist die Folge der Globalisierung. Die Löhne müssen niedrig gehalten werden, damit wir wettbewerbsfähig sind. Das bekommen die Sozialversicherungen, bei immer höher werdenden Kosten, immens zu spüren. Rechnet man noch die steigenden Gesundheitskosten ein, kommt man auf ein hübsches Sümmchen von

700 Milliarden Euro.

Das sind ungedeckte Zahlungsversprechen, wohlgemerkt. Nun, gedeckt sind sie eigentlich schon, aber durch privates Vermögen. Dem Vermögen von uns, der Bevölkerung.

Frech wie wir sind, gehen wir einen Schritt weiter. Was ist mit dem ESM? Kommen die Haftungsversprechen zu tragen, und das werden sie, stehen uns weitere 40 Milliarden Euro an Zahlungen ins Haus. Das aber nur bei der derzeitig kolportierten Summe des ESM. Er soll ja aufgestockt werden. Auf welche Summe, wagt derzeit niemand auszusprechen.

Des Weiteren kommen diverse Zahlungsausfälle der Banken zum tragen. Für Österreich sind im Besonderen die Kredite unserer Banken im Osten ausschlaggebend. 300 Milliarden Euro wurden in den Ostmarkt gepumpt. Das war der damalige „Wirtschaftsaufschwung“ im Osten, von dem Österreich so „profitierte“. Kann eines der Ostländer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, sind also rund zehn Prozent abzuschreiben, wären dies 30 Milliarden Euro. Auszugleichen hat diese Summe der Steuerzahler. Banken sind „too big to fail“. Das kennen wir ja schon.
Ein Zahlungsausfall im Osten ist nicht unrealistisch, Ungarn wankt gewaltig und läge schon brach, hätten nicht IWF und EU eingegriffen.

Ein Mitte der Woche verkündetes Nothilfepaket des IWF und der EU hat Ungarn nach Angaben seines Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsany vor dem finanziellen Zusammenbruch gerettet. Die weltweite Finanzkrise hätte in Ungarn "zu einem Staatsbankrott mit gleichzeitiger sozialer Krise führen können, wenn wir unsere Sache nicht gut gemacht hätten", sagte Gyurcsany der Budapester Zeitung "Vasarnapi Hirek".

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Union (EU) hatten Ungarn am Mittwoch einen Kreditrahmen von 20 Milliarden Euro zugesagt, nachdem die Geldmärkte des Landes infolge der globalen Finanzkrise praktisch zum Erliegen gekommen waren.


Diese Hilfe sorgte nicht für so großes Aufsehen, wie für Griechenland. Ungarn gehört nicht der Eurozone an. Somit war das geliebte Prunkstück der EU-Politiker, die gemeinsame Währung, nicht gefährdet.

Rechnet man alles zusammen, kommen wir auf einen Schuldenstand in Billionenhöhe. Hinzu kommt ein horrendes Versagen der Politik bezüglich der Krisenbekämpfung. Die Auswirkungen sind fatal:


Peter van Dorren

Montag, 3. Oktober 2011

Hello Greece! Wo ist unser Geld geblieben?

Da nun heftigst um das zweite Hilfspaket für Griechenland gerungen und gestritten wird, darf die Frage erlaubt sein, wohin den das erste eigentlich verschwand. Nicht in die Taschen von Kostas Mpichtas und seinen Kunden jedenfalls, das ist klar.

Am Tag, an dem das deutsche Geld nach Griechenland kommt, sperrt Kostas Mpichtas um halb acht seinen kleinen Laden am Hafen von Piräus auf, wie jeden Morgen. Er rückt Kisten mit Tomaten zurecht, räumt Milchtüten in die Regale und Schokolade für die Kinder. Schon als kleiner Junge lief er in diesem Laden herum, der vor ihm seinem Vater gehörte und davor seinem Großvater. Heute ist Kostas Mpichtas ein 40-jähriger, etwas dicklicher Mann, und er ist der Pleite nahe. So wie sein Land.
Die große griechische Krise, sagt Mpichtas, begegne ihm jeden Tag. Sie kommt mit seinen Kunden, mit den Hausfrauen und Hafenarbeitern: Sie reden mit ihm. Sie schauen sich um. Sie kaufen nichts mehr.

Nun befindet sich Mpichtas aber in freudiger Erwartung. Das erste Hilfspaket steht an: 110 Milliarden Euro. Mpichtas erwartet sich einen massive Aufschwung der Kaufkraft und somit Belebung seines Geschäfts. Dadurch erhöhe sich sein Steuerbeitrag und es kommt mehr Geld in den griechischen Fiskus, so meinte er.

An einem Abend drei Monate später sperrt Kostas Mpichtas seinen Laden zu. Er hat ein paar Gurken verkauft, Tomaten, Milch, Käse. Der Tag war so wie jeder andere Tag seit Beginn der Krise. Genauso schlecht.
Das Geld der europäischen Steuerzahler ist an Kostas Mpichtas und dessen Kunden vorbeigeflossen. Jemand anders muss es bekommen haben. Aber wer?

Schauen wir mal Step by Step, was mit dem Geld geschah.

Das Land stand kurz vor dem Staatsbankrott, doch auf Waffen wollte die griechische Regierung nicht verzichten. Jahrelang hat sie Leopard-Panzer und U-Boote geordert - vor allem made in Germany. Und die Shoppingtour geht weiter.

Nun gut, das „wollte“ kann ich nicht unterschreiben. Deutsche und Franzosen bestanden auf die Einlösung ihrer Verträge. Die Waffenlobby ist sehr mächtig und bestand darauf, dass das erste Hilfspaket der Griechen an die Einhaltung der Verträge gebunden wird. Ansonsten hätte die Waffen-Industrie massive Verluste erlitten und das wäre furchtbar – in unserem widerlichen System jedenfalls.

Es blieb aber noch eine Menge Kohle über, was geschah damit?

Das Geld erhielt die griechische Zentralbank. Deren oberste Priorität ist es, die griechische Zinsschuld zu begleichen. Also geht ein guter Teil des Geldes an die griechischen Banken. Diese haben den Staat immer wieder Geld geliehen. Danach mussten die Zinsen für die Anleihen bezahlt werden. Doch wer sind die Besitzer dieser Anleihen? Etwa europäische Banken und Versicherungen, die sich jahrelang dumm und dämlich an den griechischen Anleihen verdienten? Nein!
Diese haben sich klammheimlich von ihren Anleihen getrennt, als es brenzlig wurde.

Die deutschen Banken, die zu den größten Gläubigern Griechenlands gehören, haben offenbar in den letzten Monaten klammheimlich einen beträchtlichen Teil ihres Investments in die mittlerweile auf Ramschstatus gesunkenen Staatsanleihen abgestoßen. Auch Versicherer flüchten.

Mit den deutschen, verabschiedeten sich freilich auch die Investoren aus anderen Ländern. NACHDEM sie sich noch aus dem Topf des ersten Hilfspakets bedienten, ist doch klar. 
Doch wer kaufte diesen Schrott noch? Es war doch abzusehen, dass Griechenland seine Schuld nicht begleichen kann.

Der Kauf von Staatsanleihen hochverschuldeter Euro-Länder durch die EZB sorgt nach SPIEGEL-Informationen für erhebliche Irritationen.
Insgesamt hat die Hüterin des Euro bis Ende vergangener Woche fast 40 Milliarden Euro für die Schuldtitel ausgegeben....

Aha, die EZB also. Die EZB trägt zwar das Wort „Bank“ in ihrem Namen, ist aber eher als Institut zu bezeichnen, da der Steuerzahler für dieses Gebilde haftet.

Es ist immer das selbe Spiel. Das Geld fließt in die Hände privater Investoren, wenn es aber brenzlig wird, verabschieden sich diese. Nach dem ersten Hilfspaket haben sie sich nochmals ordentlich am Geld der Steuerzahler gütlich gemacht, dann verkauften sie ihre Anleihen.
Gewinne werden privatisiert – Verluste muss die Allgemeinheit tragen. Daher wird jetzt ernsthaft überlegt, die Griechen pleite gehen zu lassen. Die erste Tranche war nur ein Zeitgewinn, damit die wahren Herrscher unserer Gesellschaft ihre Anleihen abstoßen konnten. Des Weiteren floss noch Geld zu den mächtigen Konzernen der Rüstungs-Industrie.

Zu schlechter Letzt, betrachten wir die Gewinner und Verlierer dieses grausamen Spiels.

Gewinner:

Banken und Versicherungen: In guten Zeiten mächtig verdient, in schlechten konnten sie ihre Papiere einfach abwerfen.

Rüstungs-Industrie: Für sie lief alles weiter, als wäre nichts gewesen.

Die Troika (IWF, EZB, EU): Sie darf sich nun als Herrscher über das griechische Volk wähnen.


Verlierer:
Das griechische Volk: Nur 3 Prozent des Hilfspakets kam ihnen zu gute. Dafür verloren sie aber (in Form von Privatisierungen) die Hoheit über den Staatsbesitz. Rechnet man diese beiden Werte auf, haben die Griechen wahrlich ein schlechtes Geschäft gemacht.
Außerdem wurden massive Einschnitte, also Lohndumping und Sozialabbau, getätigt. Ebenfalls wurde ihre Demokratie heftig beschnitten, man könnte fast sagen, außer Kraft gesetzt.

Der europäische Steuerzahler: Er musste mit seinem Geld indirekt die Banken retten und zur „Belohnung“ bekam er den Hauptteil der griechischen Staatsschuld aufgebürdet.

Peter van Dorren

Sonntag, 2. Oktober 2011

Wurden die Demonstranten in eine Falle gelockt?


„Die Demonstranten der „Occupy Wall Street“ haben den Verkehr behindert, daher wurden 700 von ihnen festgenommen.“ So lautete die offizielle Stellungnahme der Behörden in New York.

Wie kam es aber dazu?

Protestteilnehmer warfen hingegen der Polizei vor, sie in eine Falle gelockt zu haben. „Die Polizisten guckten zu und taten nichts, vielmehr sah es so aus, als leiteten sie uns auf die Fahrbahn“, sagte Jesse Myerson, Sprecher von „Occupy Wall Street“, der „New York Times“. Erst als sich schon hunderte Demonstranten auf der Brücke befanden, seien sie von Polizeibeamten mit orangefarbenen Absperrnetzen eingekreist und festgenommen worden.

Es sind neue Methoden der Polizei. Wurde den Demonstranten in Stuttgart, Spanien und Griechenland noch "Agent Provocateurs" untergejubelt, so bediente man sich in New York einer subtileren Methode, um gleich eine ganze Heerschar von Personen festzunehmen.

Hier ein Video der Festnahmen:




Schön langsam aber sicher beginnt die „Herrschende Klasse“ ihr wahres Gesicht zu zeigen. Die freundliche Maske der sozialen Marktwirtschaft fällt ab und dahinter verbirgt sich die grässliche Fratze des Kapitalismus. Eine diktatorische, despotische Fratze!

Zu allem Überfluss zeigen sich die Reichen und Mächtigen auch noch auf Balkonen an der Wall Street, stoßen mit Champagner an und lachen die Demonstranten aus.



Es ist natürlich eine ungeheuerliche Provokation für die Demonstranten, man kann es sich vorstellen. „Ihr könnt uns nichts anhaben. Polizei und Militär sind auf unserer Seite, auf der Seite des Wirtschafts-& Finanzregimes!“, das sollte dieser Akt wohl zum Ausdruck bringen.

Wie lange werden sich die Menschen das noch gefallen lassen? Nicht mehr lange, denke ich. Schon gar nicht im Zeitalter des Internets. Wenn dann endlich die Mehrzahl der Bevölkerung auf die Straße geht, werden wir ja sehen, ob wir wirklich noch eine Demokratie sind. Wird den Wünschen der Menschen entsprochen oder werden sie gnadenlos niedergeknüppelt. Nach meinen bisherigen Recherchen kann ich nur sagen: „Mir schwant Fürchterliches.“

Peter van Dorren

Samstag, 1. Oktober 2011

Europa vor dem Crash

Wir werden zwar durch ein paar harte Jährchen gehen, aber im Endeffekt wird alles gut, alles wird so weitergehen wie bisher. Das suggerieren uns die Medien unaufhörlich. Nun von einem, der es besser weiß. 
Alessio Rastani ist Trader in Amerika. Unverhohlen prophezeit er den Crash des Europäischen Markts.



Das Rastanis Ausführungen nicht dümmlich sind, beweist uns Wifo-Chef Aiginger der nur kurze Zeit später erklärte, ein 50 Prozent Cut der griechischen Schulden sei unabdingbar.

Doch nicht nur der Finanzmarkt, ganz Europa hat ein Problem und wird crashen. Das gängigste Szenario von unabhängigen Wirtschaftsexperten sieht so aus:

Die Staaten werden versuchen, die Misere durch Sparprogramme zu stoppen. Die Folge ist eine Wachstumsbremse oder gar Rezession. Die Einkommen werden sinken (real schon seit 1990 der Fall) und somit die Einnahmen des Staates, der zwei Drittel seines Budgets auf ebendiesen aufgebaut hat. Das erhöht natürlich wiederum die Staatsschulden.

Jetzt kommen die Finanzmärkte  ins Wanken. Die Zinsen der Staatsanleihen steigen weiter, so dass es für die Staaten immer schwieriger wird sich Geld zu beschaffen, sich zu finanzieren. Erst einmal greift der Euro-Rettungsschirm. Der ist aber nichts weiter als eine Umschuldung von den Banken auf die stärkeren Staaten der Euro-Länder. Wenn die großen Staaten wie Spanien und Italien wanken, werden aber die reichen Länder diese Last nicht mehr tragen können.

Irgendwann wird das erste Land einen Schnitt machen und seine fälligen Zinsverpflichtungen nicht mehr begleichen. Das wird auch das Misstrauen gegenüber den restlichen Ländern erhöhen und die Zinslast dieser wird erneut kräftig ansteigen, ja diesmal sogar explodieren. In weiterer Folge werden auch diese Länder nicht mehr fähig sein ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Die ersten Banken werden crashen. Das löst einen Run auf die übrigen Banken aus. Die Menschen werden ihr Geld abheben wollen und bemerken, dass die Banken überhaupt kein Geld besitzen. Die Menschen werden nun wissen, was ihr Erspartes wirklich ist, nämlich Zahlen auf einem Computer (Buchgeld), das nur zu einem sehr geringen Teil durch echtes Geld gedeckt ist. Die restlichen Banken sowie der Euro und das gesamte Finanz-System werden crashen.

Der Mittelstand wird von dieser Situation am härtesten getroffen. Die politischen Folgen sind unabsehbar und machen Angst.

Peter van Dorren