Meine PartnerInnen und FreundInnen wurden mir gewaltsam und brutal von
der Seite gerissen. Sie berichteten von der gleichen
Gewalt, wie ich sie erlebte. Aber auch ein junger Polizist brach unter
seinem Visier in Tränen aus. Er stammelte: "Das geht doch nicht, das
sind doch alte Menschen". Ein anderer junger Polizist hat Christiane
(meine Frau) gerettet, indem er sie hinter sich riss und so vor dem
Chemiegas und den Prügeln seiner geradezu im Gewaltrausch befindlichen
Kollegen schützte.
Und dann erneut ein Angriff ohne
Vorwarnung. Hinter uns die anhaltende Prügelei der Einsatzkräfte an der
Spitze des Demonstrationszuges und auf der anderen Seite der Barriere
die Kampfgaswolken in den Kessel hinein. Zu unseren Füßen die
Verletzten. Da wurden die Absperrgitter vor uns schlagartig auf etwa
fünf Meter geöffnet, und ein frontaler Angriff auf uns, die wir Schutz
suchten, geführt. Erneut keinerlei Chance zurückzuweichen oder sonst
irgendwohin in Sicherheit zu kommen.
"Ich prügle dir die Birne zu Matsch"
flüsterte der vor mir stehende Robo-Cop klar und deutlich vernehmbar im
Adrenalin-Rausch mit gezückter Tonfa."Schande für Deutschland: Aserbaidschanische Menschenrechtsaktivistin verurteilt Polizeigewalt scharf
Haushohe Blamage für die Bundesregierung und das hessische Innenministerium aus Sicht von Asien, die dort den sogenannten “Entwicklungsländern” und Diktatoren gutes Benehmen beibringen wollen.
Der Vorsitzende der aserbaidschanischen nationalen Zweigstelle der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Saadat Bananyarly, kommentierte am 1. Juni 2013 den Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten in der Türkei und in Deutschland der letzten Tage.
Der Menschenrechtsaktivist sagte, dass die Verwendung von übermässiger und unangemessenen Gewalt zur Auflösung der Proteste nicht hinnehmbar ist:
“We condemn the use of inadequate force to disperse demonstrators in Germany and Turkey.”Weiter meinte Bananyarly, dass dies nicht das erste Mal sei. Menschenrechtler haben sich immer gegen die Anwendung von unangemessener Gewalt ausgesprochen, die gegen die Proteste in Frankreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern angewendet wird. Wasserwerfer und Tränengas sollten nicht verwendet werden, um die Kundgebungen aufzulösen.
“Es gibt andere Methoden dafür. Wenn Menschen protestieren, sollte die Regierung auf sie hören und sich an den Verhandlungstisch setzen.”
Prügelpolizisten erwartet keine Strafverfolgung in Deutschland
Dieser erschütternde Bericht stammt unter anderem aus einer 2010 angefertigten Analyse der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zu Polizeigewalt in Deutschland. Der 118 Seite starke Bericht resümiert: „Insbesondere in vielen von Amnesty International untersuchten Fällen mutmaßlicher Misshandlungen sind die Behörden ihren Verpflichtungen aus den Menschenrechten nicht nachgekommen.“ Die Ermittlungen hätten nicht dafür Sorge getragen, dass die Verantwortlichen auch zur Rechenschaft gezogen würden, sowie die Opfer angemessen zu entschädigen.
Besonders besorgt zeigt sich die Menschenrechtsorganisation über die geringe Aufklärungsquote bei Polizeiverbrechen. Mehr als 1400 Ermittlungsverfahren gegen Polizisten sind allein in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2010 eingeleitet worden. Zu einer Verurteilung kam es nur in 17 Fällen. Die Verurteilungsquote bei Anklagen gegen die Polizei liegt in NRW damit bei einem beunruhigenden Satz von einem Prozent. Im Rest der Bundesrepublik zeichnet sich ein ähnliches Bild ab.
Im Jahr 2009 gab es 25 Anklagen gegen Polizisten aufgrund von Tötungsdelikten, 1604 aufgrund von Gewaltausübung und 1351 aufgrund von Zwang und Missbrauch. Die Dunkelziffer der Opfer, die sich gar nicht erst an die Öffentlichkeit trauen, schätzt Amnesty um ein vielfaches höher.
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