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Samstag, 4. Februar 2012

Am Beispiel Franz Hörmann ist ersichtlich: Spurst du nicht, dann fliegst du

Franz Hörmann: Das Ende des Geldes
Franz Hörmann, Autor des Buches "Das Ende des Geldes" und Kritiker unseres derzeitigen Zinssystems, wurde mittlerweile von der Wirtschaftsuniversität suspendiert.

Für mich ist die derzeitige Kampagne gegen ihn keine große Überraschung. Er reiht sich nahtlos in das Schicksal jener Menschen ein, die unser Finanzsystem kritisieren. Wenn man es wagt gegen die Finanzoligarchie aufzubegehren, zu kritisieren, dass Geld aus Luft erschaffen wird oder sich sogar erdreistet, das arbeitsfreie Einkommen unserer Elite über das Zinssystem zu hinterfragen, dann ist man untendurch. Dann wird man rasch in eine Ecke gestellt, man wird unmöglich gemacht. So erging es beispielsweise schon den Freigeldtheoretikern.

Die Freigeldtheorie beruht auf die Lehren des Silvio Gesell und die oberste Forderung ist es den Zins abzuschaffen. Viele glauben ja, dass der Zins ihnen nützlich ist. Wenn sie keinen Kredit haben und ein paar Euro jährlich von der Bank auf ihr Konto überwiesen bekommen, sehen sie sich schon als großer Gewinner des Zinssystems. Die Wahrheit ist natürlich eine andere. Der Zins ist in jedem Produkt vorhanden. Die Hersteller nehmen Kredite auf um die Produkte zu produzieren. Die Zinsen die sie dafür zahlen, gehen als Kostenfaktor in das Produkt ein. Im Endeffekt zahlt also der Konsument. Besonders tragisch ist das Zinsproblem auf dem Wohnungsmarkt. Bezahlt man seine Miete, so kann man davon ausgehen, dass mindestens ein Drittel davon der Tilgung der Zinsen dient. Ein großer Teil unseres Einkommens dient den Reichen dazu, ein arbeitsfreies Einkommen zu bescheren. Wir ermöglichen ihnen im Schweiße unseres Angesichts ein Leben in Saus und Braus.

Wir leben in einer Art gut ausgeklügelten Feudalsystem, wobei der Zins den Frondienst darstellt. Die Reichen werden dafür belohnt, dass sie reich sind. Das ist ihre Daseinsberechtigung. Die Banken dienen als Mittelsmann der Elite und sind als Vasallen zu bezeichnen. Dann kommen noch die 99 Prozent. Dies sind die unfreiein Bürger. Diese sollten gefälligst das Maul halten und arbeiten. Als Tribut beziehungsweise Frondienst haben sie die Zinsen zu verrichten. Es gibt Berechnungen, dass man erst ab einem Vermögen von 500.000 Euro ein ausgewogenes Verhältnis von Zinseinkünften und Zinsausgaben innehat. Ab einem Vermögen von 500.000 Euro ist man also als freier Bürger zu bezeichnen. Wer hat das schon?

Diese Ungerechtigkeit erkennend, wollte also schon dieser Silvio Gesell das Zinssystem abschaffen. Er wollte die Belohnung der Reichen in Form des Zinses ad Acta legen und durch einen Negativzins ersetzen. Das Geld muss immer im Umlauf bleiben. Bekämen die Reichen keinen Zins dafür, würden es viele einfach zu Hause horten. Deshalb der Negativzins. Bringen die Reichen das Geld nicht auf die Bank, werden sie bestraft. Sie müssen es nun auf die Bank bringen oder es ausgeben, damit es nicht an Wert verliert. Wenn sie es ausgeben, ist das für den Wirtschaftskreislauf nämlich ebenfalls positiv. Dieses System ist mit einem eigens dafür geschaffenen Geld, dem Freigeld, realisierbar. Es gewährleistet, dass sich keine Blasen bilden, da es keinen Zins und damit auch keine Inflation gibt. Außerdem wird nie mehr Geld gedruckt, als der Warenwert der Volkswirtschaft darstellt.

Unsere derzeitiges Geld ist ein FIAT-Geld, ein sogenanntes Schuldgeld. Wenn man zur Bank geht und braucht einen Kredit, sagen wir beispielsweise 20.000 Euro, so wird auf die Geldmenge der Welt um 20.000 Euro erhöht. Tilgt man seine Schuld, so reduziert das die Geldmenge wieder. Das ist auch der Grund, warum man nie die gesamten Schulden zurückzahlen könnte. Dann wäre das FIAT-Geld, das fast ausschließlich auf jenen Schulden beruht,  abgeschafft. Und noch ein anderes Problem stellt dieses System dar: Es beruht auf das Versprechen, für die aufgenommen Kredite einen Gegenwert zu schaffen. Dieser Gegenwert ist die Arbeit. Dieses Versprechen kann nicht eingelöst werden. Durch leben auf Pump, durch die Gier der Menschen, hat sich unsere derzeitige Geldmenge auf ein sechsfaches (!) des gesamten Warenwerts der Welt aufgebläht. Das ist auch der Grund, warum dieses FIAT-Geld beziehungsweise Buchgeld regelmäßig crasht.

Das alles kritisierte Silvio Gesell und wurde dafür gescholten. Er war Argentinier und lebte in einer Zeit, in der die katholische Kirche in Deutschland gerade die Zinsen abgeschafft hatte. Dieses Zinsverbot galt aber nicht für die Juden. So wird die Zinskritik von schlauen und windigen Zionisten noch heute folgendermaßen ausgelegt: Gegen Zins = gegen Juden. Den Historikern kostet das freilich nur ein müdes lächeln, ist doch erwiesen, dass die Freigeldtheoretiker beziehungsweise Freiwirte einer jener Gruppen waren, die von Hitler am schärfsten verfolgt wurden.

Diese ungerechtfertigten Behauptungen über Silvio Gesell und seinen Freiwirten bringt uns wieder zu Franz Hörmann. Die Zinskritik Hörmanns deckt sich mit jenen der Freigeldtheoretiker, sein Lösungsvorschlag ist aber ein anderer. Er will das Geld überhaupt abschaffen. Dazu kann ich nicht viel sagen da ich sein Buch nie gelesen habe und so ist eine Kritik darüber müßig. Ich habe mich in dem Beitrag absichtlich eher mit den Freigeldtheoretikern und Zinskritik beschäftigt, da ich zeigen wollte, wie man diskreditiert werden kann, wenn man Kritik am System übt. Über Hörmann brauche ich nicht viel zu schreiben. Hörmann hat in einem Interview und auf Facebook eine Gegendarstellung gebracht und im Gegensatz zu den Mainstream-Medien, die komplett einseitig berichten und den Beschuldigten selbst nicht zu Wort kommen lassen, möchte ich euch diese nicht vorenthalten. Also lassen wir Franz Hörmann einfach für sich selbst sprechen. Es kann dann jeder selbst beurteilen, was für ein "wilder Nazi" das ist.


Schriftliche Gegendarstellung auf Facebook:

https://www.facebook.com/franz.hoermann1960/posts/351470561547558

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