Newsticker

Montag, 18. März 2013

Sprachrohr des österreichischen Verteidigungsministeriums lässt Bombe platzen: Anschlag in der Türkei erfolgte mittels NATO-Munition

Im Oktober letzten Jahres "verirrten" sich Mörsergranaten von Syrien aus auf das türkische Staatsgebiet. Der Anschlag kostete einer Frau und vier Kindern das Leben. Der Schuldige war schnell bei der Hand: Das Assad-Regime sollte für den Anschlag verantwortlich sein.

Anschlag im türkischen Grenzort Akcale


Im Gegensatz zu den Berichten der westlichen Medien, dementierte die syrische Regierung dies. Die Folgen waren weitreichend. Die Türkei ließ eine Gegenoffensive starten und beschoss Stellungen der syrischen Armee. Das Ergebnis: 34 Tote und unzählige Verletzte. Einen Tag später beschließt das türkische Parlament eine Kriegsermächtigung für die Regierung. Ab sofort können türkische Soldaten Militäroperationen auch jenseits der Grenze in Syrien durchführen.

Außerdem dreht der Westen an der militärischen Eskalationsschraube: Auf Basis von Artikel 5 des NATO-Vertrages (Beistandspflicht, wenn ein Mitglied angegriffen wird) beschließen die USA, die Niederlande und Deutschland, Patriot-Raketen im türkischen Grenzgebiet zu Syrien zu stationieren. Der deutsche Außenminister Westerwelle vor dem Bundestag:

"Wenn ein NATO-Partner um Hilfe bittet, dann müssen wir schon sehr gute Gründe haben, einer solchen Bitte nicht zu entsprechen. Solche Gründe sehe ich nicht.“

Doch schon damals wurde gemunkelt, dass es sich bei den Granaten um NATO-Munition handeln könnte. Investigative Berichterstatter sind der Sache nachgegangen und haben anhand der Beschriftung 120 AE HE-TNT der Mörsergranaten recherchiert, wer diese herstellt. Tatsächlich handelte es sich um NATO-Munition. Sie wird laut Jane's Defence Weekly von verschiedenen Rüstungsfirmen in Europa hergestellt, wie zum Beispiel von der spanischen Explosivos Alaveses SA (EXPAL), die Teil der Maxam Defence Group ist.

Diese Recherche, die nie Einzug in die Berichterstattung der westlichen Medien gehalten hat, wird nun von gewichtiger Stelle bestätigt.

DER SOLDAT ist in Österreich das einzige militärische und sicherheitspolitische Fachmedium im Zeitungsformat und erscheint 24 Mal pro Jahr. DER SOLDAT informiert über relevante Themen der österreichischen und internationalen Wehr- und Sicherheitspolitik. Geboten werden aktuelle Berichte, fundierte Analysen und Meinungen zu Fachthemen.

Das Zielpublikum dieser Fachpublikation sind Experten, Entscheidungsträger und Meinungsbildner im Österreichischen Bundesheer, in Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft. In der Industrie im Sicherheits- und Verteidigungsbereich stellt sie ein Informationsmedium und eine Kommunikationsplattform dar.
Die Zeitung wird seit 1956 in enger Kooperation mit dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport herausgegeben.

DER SOLDAT lässt in der Ausgabe Nr. 1/2013 vom 18. Jänner 2013 in einer ebenso kurzen wie brisanten Meldung im wahrsten Sinne des Wortes eine Bombe platzen:

Foto: Solidar-Werkstatt

Diese Meldung lässt keinen Stein auf dem anderen und bietet folgende Schlüsse:

  • NATO-Staaten bewaffnen die „Rebellen“ in Syrien.
  • Diese schießen mit den zuvor erhaltenen Waffen auf das NATO-Mitglied Türkei und töten dabei fünf Menschen.
  • Dieser inszenierte Feuerüberfall wird sofort der syrischen Regierung in die Schuhe geschoben, um eine Legitimation zu haben, NATO-Raketen an der türkisch-syrischen Grenze zu stationieren und den Konflikt weiter anzuheizen.

Ich verwies auf meinem Blog schon mehrmals auf ein Dokument des amerikanischen "Brookings Institute". Dabei handelt es sich um einen Think-Tank, der von dem zionistischen "Saban Center" gegründet wurde. Brookings erarbeitet Strategien für die USA, wie im Nahen- und Mittleren Osten vorzugehen sei.

Vor einigen Jahren befasste sich der Think-Tank mit der Strategie der Eroberung des Iran. Dabei wird beschrieben, dass eine militärische Eroberung des Iran nur mit einer Schwächung seines Verbündeten Syrien einhergehen könnte. Das Dokument mit dem Namen "Which Path to Persia?" befindet sich am Ende dieses Beitrags im Quellenverzeichnis.

Letztes Jahr, nachdem es in Syrien "zufällig" zu Unruhen kam, erarbeitete Brookings ein neues Strategiepapier. Auch dieses Dokument mit dem Namen "Saving Syria: Assesing Options for Regime Change" finden Sie im Quellenverzeichnis.

Es beinhaltet mehrere Strategien für einen Regimewechsel in Syrien. Oberste Prämisse: Die Absetzung von Präsident Assad.  Eine Stelle ist dabei besonders interessant:

In addition, Israel’s intelligence services have a strong knowledge of Syria, as well as assets within the Syrian regime that could be used to subvert the regime’s power base and press for Asad’s removal. Israel could posture forces on or near the Golan Heights and, in so doing, might divert regime forces from suppressing the opposition. This posture may conjure fears in the Asad regime of a multi-front war, particularly if Turkey is willing to do the same on its border and if the Syrian opposition is being fed a steady diet of arms and training. Such a mobilization could perhaps persuade Syria’s military leadership to oust Asad in order to preserve itself. Advocates argue this additional pressure could tip the balance against Asad inside Syria, if other forces were aligned properly.

Kurz: Durch permanente Unruhen an der syrischen Grenze zu Israel und der Türkei, könnte Kriegsangst in der Assad-Administration geschürt werden. Diese soll sich angesichts der Gefahr von ihrem Präsidenten abwenden und ihn in weiterer Folge stürzen.

Seit Akcale kommt es fortwährend zu "Verirrungen" von Mörsergranaten im syrischen Grenzgebiet. So hat auch Israel daraufhin bereits einen syrischen Konvoi angegriffen. Alles nur Zufall, dass sich diese Begebenheiten in einem Schriftstück eines amerikanischen Think-Tanks wiederfinden, das bereits im März 2012 verfasst wurde?

Quellen

Solidar-Werkstatt Österreich
Neue Rheinische Zeitung
Wikipedia
Dokument Brookings Institute: Which Path to Persia?
Dokument Brookings Institute: "Saving Syria: Assesing Options for Regime Change" 
(Die von mir zitierte Stelle befindet sich auf Seite 6)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen